Mit Kita-Kindern Gefühlen und Selbstwert auf der Spur

Zu Gast im Familienzentrum St. Franziskus der Caritas Hannover

Mit drei Kita- und Hort-Gruppen des Familienzentrums St. Franziskus durfte ich im Mai und Juni 2024 an mehreren Workshoptagen der Gefühls- und Bedürfniswelt auf die Spur gehen und beherzt üben, welch ein großes ICH in jedem Kind steckt. Wir haben gemeinsam überlegt, woran wir Gefühle bei uns selbst und auch bei anderen erkennen. Und dass hinter Gefühlen Bedürfnisse stecken. Ist ja ganz klar, finden die Kita-Kids. Wenn ich nicht mitspielen darf, fühle ich mich traurig. Ausgeschlossen werden, fühlt sich blöd an, wie ein Kloß im Hals und Bauch an. Ihre Idee: Zu dem traurigen Kind hingehen und nachfragen, was es grad braucht. Vielleicht mit anderen Kindern spielen, etwas alleine sein oder in den Arm genommen werden. Bei jeder Person ist das nämlich anders.

Wir haben uns auf Spurensuche begeben: So viele Gefühle, die es in uns zu entdecken gibt und noch mehr Bedürfnisse, die dahinterstecken können. Und das Gefühle-Monster mit seinen vertüddelten Farbgefühlen. Na, da hatten die Kinder zu tun, die auseinanderzudröseln und sie sich anzuschauen und eifrig nachzumalen. Und die kluge Giraffe mit ihrer Art, nachzufragen, hat die Kinder begeistert – obgleich der Wolf in jedem von uns ja auch ein bisschen steckt, wie die Kinder schmunzelnd festgestellt haben.

Das komische Gefühl und das kleine und große Nein durften dabei nicht fehlen: Denn wenn ein Kind sich unwohl fühlt, darf es das äußern. Dann ist vielleicht jemand über seine Grenze gestolpert. Und ein Nein ist ein Nein – der unsichtbare Schutzraum gehört jeder und jedem Kind ganz allein. Und wenn sie einmal nicht geknuddelt werden wollen oder einfach etwas Zeit für sich haben wollen, dann ist das völlig okay. Und wie es in dem Buch, das komische Gefühl, so schön heißt: Und wenn der Erwachsene klein Blödi ist, dann wird er das verstehen.

Ein herzlicher Dank dem Familienzentrum St. Franziskus fürs Zustandekommen und warmherzige Begleiten des Projekts. Für die finanzielle Unterstützung sei zudem dem Förderverein des Lister Turms e.V. ausgesprochen, der im Rahmen von 50 Jahre Lister Turm einen Beitrag beim Zustandekommen dieses Projekts geleistet hat. Vielen Dank.